Gender Data Gap

Eine Welt gebaut für Männer?

(Hinweis: Dieser Text ist sehr binär formuliert, da zu diesem Thema Daten über inter*-, nicht-binäre und trans*-Personen fehlen.)

Frauen bilden die Hälfte der Gesellschaft, trotzdem sind sie unterrepräsentiert. Dies zeigt sich auch in Technik und Wissenschaft,  denn unsere Welt wird auf den durchschnittlichen Mann ausgerichtet. 

Diese Unterschiede beginnen häufig schon in der Forschung, wo die Datenerhebung Frauen nur selten berücksichtigt, was sich folglich negativ auf die Entwicklung neuer Dinge auswirkt. 

Die Nachteile, die sich durch die Gender Data Gap ergeben, sind unzählig und finden sich in jedem Lebensbereich wieder. Frauen spüren diese Unterschiede bei zahlreichen Alltagsprodukten, angefangen beim viel zu großen Smartphone, konstruiert für Männerhände, aber auch bei der viel zu hohen Arbeitsfläche in der Küche. Auch am Arbeitsplatz zeigt sich diese fehlende Inklusion,  sei es in Form eines ergonomisch unangepassten Bürostuhls oder der Raumtemperatur im Büro.

Leider findet sich diese Normierung auf das „männliche Maß“ auf im Freizeitbereich, sei es beim Fahrradsattel, der bei Sportlerinnen durch seine Form zu Schmerzen führen kann, ebenso wie die Tasten beim Klavier, deren Abstand viel zu groß ist, weil sie auf männliche Hände ausgelegt sind.
Andere Ausprägungen dieses Phänomens stellen nicht nur eine Belastung dar, sie können sogar gefährlich oder gar lebensbedrohlich sein.

Die Sicherheit von Autos beispielsweise wird mit Hilfe von Crash-Test-Dummies ermittelt. Diese sind aber in der Regel in sämtlichen Aspekten auf den durchschnittlichen männlichen Körper ausgerichtet – Größe, Gewicht und Statur. Die Folge für Frauen ist dann ein erhöhtes Risiko bei Autounfällen, so ist z.B. das Risiko einer leichten Verletzung um 71% höher als bei Männern, bei schweren Verletzungen um 47% (siehe Studie „Road Safety“ von A. Lindner). Ähnlich tragisch zeigt sich auch die Erkennung bei Herzinfarkten, bei einer Studie konnten gelang es nur 15% der getesteten Mediziner*innen einen Herzinfarkt bei einer weiblichen Patientin zu erkennen, schlicht weil sie die Symptome falsch deuteten, da viele Ärzt*innen eben nur die eines Herzinfarktes bei einem Mann kennen.

Daher muss mehr über diese Problematik aufgeklärt werden, damit ein Bewusstsein für diese Unterschiede entsteht und wir in einer bequemen und vor allem sicheren Welt leben, die auf alle ausgerichtet ist, ohne dass Geschlecht oder Körperbau dabei eine Rolle spielen.


Zur SDG-Aktion

Dieses Thema wurde im Rahmen der SDG-Aktion aufgefasst. Hierzu haben wir ein Feministischen Stadtspaziergang, mit Plakaten an verschiedenen Stellen, gestaltet.

Unser Ziel ist es dabei über das Thema Queerfeminismus aufzuklären.

Unten kannst du die weiteren Plakate die in der Stadt verteilt sind sehen. Wenn du die weitern Texte auch lesen möchtest findest du diese auf der Übersicht.